Dienstag, 29. Juni 2010

Calendula-Socken

Eigentlich sollte aus diesem (mit Sewo-Farben gefärbtem) Garn, diese Strümpfe werden, allerdings hat das Zopfmuster bei mir die Strümpfe so schmal ausfallen lassen, dass sie mir trotz 72 Maschen zu eng waren.


Also wurde aufgeribbelt und endlich mal ein Paar Calendula Socken gestrickt. Das seitlich verlaufende Zopfmuster gefällt mir sehr gut. Allerdings hat es sich bei mir ganz schlecht im Gedächtnis eingeprägt, ich musste bis zum Schluss immer mal wieder schauen, wie die nächste Verzopfung gestrickt wird.


Aber davon werde ich bestimmt noch mal ein Paar stricken, vielleicht nimmt mein Hirn dann irgendwann die Calendula-Logik auf.

Samstag, 26. Juni 2010

Färbeforschung - Iris

Die verblühten, eingetrockneten Irisblüten in meinem Garten erinnerten mich an Stockrosenblüten, so kam dann bei mir gleich die Frage auf: Ob/wie die wohl färben?


So wurden schnell alle Blüten eingesammelt (ca. 3 Hände voll ) und ein Farbsud angesetzt. Einige Zeit später fischte ich dann einen grün-beigen Wollstrang aus der Färbebrühe. Nun ja die Farbe haut mich nicht vom Hocker, aber nun weiß ich auch wie Iris färben und außerdem überfärbe ich solche Stränge sehr gerne mit Rotfärbern, dass ergibt dann besonders warme und satte Rottöne.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Flachs - oder wie es bei mir mit dem Spinnfieber begann

Im Rahmen der Spinnweben-Mailingliste habe ich die Organisation eines Fasertausches übernommen. Insgesamt sind 30 Teilnehmerinnen mit 30 unterschiedlichen Fasersorten dabei, jede stellt eine kleine Faserprobe für alle Beteiligten her.


Ich habe mir den Flachs ausgesucht, denn mit ihm begann vor fast 8 Jahren meine Spinnleidenschaft. Anlässlich unseres damaligen Dorfjubiläums habe ich mit einer Gruppe Gleichgesinnter die Flachsbearbeitung vorgestellt. Um dies im Rahmen eines historischen Marktes zeigen zu können, mussten wir uns selbst erst mal die alten Arbeitsweisen aneignen. Bei mir hat sich dann die Spinnleidenschaft auf die Wollverarbeitung verlegt, aber seit dem habe ich eine Hochachtung vor jedem Stück Leinen aus handgesponnenem Flachs.


Von mir bekommt jede Teilnehmerin ein kleines Tütchen Leinsamen, Flachs im Band(gebleicht und ungebleicht) und zwei kleine Stränge Leinen, denn mit dem Verspinnen wechselt der Flachs seinen Namen und wird zum Leinen.


Wer neugierig geworden ist auf die Flachsverarbeitung, auf dieser Seite sind die einzelnen Arbeitsschritte sehr anschaulich erklärt.

Hier noch ein Foto von unserem 750. Dorfgeburtstag:

Sonntag, 20. Juni 2010

Webkurs

In diesem Frühjahr habe ich einen Webkurs bei der VHS Dillenburg belegt. Diese Volkshochschule ist erstaunlich gut ausgerüstet, es gibt einen großen Raum mit über 10 verschiedenen Webstühlen. Der Kurs ging über 15 Abende und beinhaltete den kompletten Webprozeß, auch die Kette wurde selbst geschert. In dem Kurs sind einige Teilnehmer seit 20 Jahren dabei, sie weben auf hohem Niveau und man bekommt tolle Anregungen.

Ich habe einen Tischläufer mit meinen handgesponnenen, pflanzengefärbten Garnen gewebt, überwiegend sind es Reste von dieser Jacke.



Der Läufer hat ein Format von ca. 50 x 100cm. Ich habe ihn auf einem Kircher-Webrahmen mit 40er Gatterkamm gewebt. In regelmäßigen Abständen habe ich die braunen Schussfäden überhängen lassen und anschließend am Rand verknotet.



Besonders gut gefällt mir auch dieser Abschlussrand, wovon ich allerdings nicht die korrekte Bezeichnung kenne. Ihr könnt mir bestimmt helfen?
Dabei wird der Rand mit einer Häkelnadel ähnlich wie beim Korbflechten verwoben.



Zum Schluss werden die Fäden einfach abgeschnitten.


So sieht es dann auf der rechten Seite aus.

Freitag, 18. Juni 2010

Das Dreamteam-Wanderpaket

hat bei mir Station gemacht und folgenge Dinge sind bei mir geblieben.

Von Karin/blackzzr habe ich mir diese schöne Nackenrolle und das Windlicht ausgesucht.


Von Grittli sind die Holzscheiben, sie haben hinten ein Magnet und werden demnächst meine Magnettafel zieren.
Das Perlen-Lesezeichen stammt aus Claudis Atelier.


Nun kommt noch die Wellnessabteilung, von Topaz habe ich mir eine Gärtnerseife ausgesucht und eine Himbeer-Duschbutter und ein Vanille-Set (Seife und Lippenbalsam) von Ulli.


Es hat viel Spaß gemacht in dem Paket zu kruschen und die Entscheidung ist mir schwer gefallen, besonders gut an dem Paket gefällt mir die Vielseitigkeit des Inhaltes.

Montag, 14. Juni 2010

Von blau nach grün

Nach längerer Zeit habe ich mal wieder ein Garn mit Farbverlauf gesponnen, letztes Jahr hatte ich für diesen Schal eine Anleitung in dem Lavendelschaf Sommerheft veröffentlicht. Ich finde es besonders faszinierend einen Farbverlauf, in der richtigen Menge und den gewünschten Farben zu spinnen, der ohne Wiederholung über ein gesamtes Projekt verläuft. So was kann man nur von Hand spinnen.


Damit es einen möglichst harmonischen Farbverlauf ohne Farbsprünge gibt, wiege ich mir 7 verschiedene Farbpartien genau ab und kardiere sie zu entsprechenden Zwischentönen. Die einzelnen Partien teile ich zur Hälfte und spinne daraus ein zweifädiges Garn.


Das Garn wiegt 122 Gramm und hat eine Lauflänge von ca. 480m auf 100g, es wird für einen kuscheligen Merino-Lace-Schal in der Größe von ca. 25 x 160cm reichen.
Gewogen, kardiert, gesponnen und gezwirnt habe ich daran circa 10 Stunden.


Samstag, 12. Juni 2010

Giersch und Wiesenkerbel

Zum ersten Mal habe ich mit Giersch aus eigenem Anbau gefärbt. Für alle Gartenunkundigen, Giersch gilt als recht lästiges Unkraut, auch in unserem Garten hat er seine Verbreitungsgebiete. Während meiner Ernte, bei der ich viel gewissenhafter als sonst beim Unkraut rupfen vorging, träumte ich schon heimlich davon, dass dies doch der ideale Farbstoff wäre: Ständig nachwachsend, den ganzen Sommer lang, direkt hinter meinem Haus und dann noch gleichzeitig das Unkraut beseitigt.
Das Ergebnis hat mich jedoch nicht so sehr überzeugt, ich habe ein ziemlich helles beige-gelb erzeugt. Somit kann der Giersch unbesorgt weiter sein Unwesen in unserem Garten treiben.


Da ziehe ich doch meinen Lieblingsgelbfärber Wiesenkerbel vor. Wie gewohnt konnte ich mit ihm ein tolles Zitronengelb färben. Mit einigen Körnchen Eisensulfat habe ich die Farbe noch zu einem schönen Grünton weiterentwickelt. Das Wiesenkerbelgelb überfärbe ich sehr gerne mit Indigo, das ergibt sehr schöne "Maigrüntöne". Damit es diese schönen knalligen Gelbtöne gibt, ist es meiner Erfahrung nach wichtig, den Wiesenkerbel nicht zu spät zu ernten, deshalb muss ich morgen unbedingt noch mal auf die "Jagd" gehen, bevor er auch bei uns verblüht ist.
Aber bei uns kommt der Wiesenkerbel sehr häufig vor und man hat sehr schnell einen großen Strauß gepflückt.


Hier noch mal die beiden Gelbfärber direkt nebeneinander.



Vorbehandlung: Kaltbeize
Färben: -frischer Giersch 400% des Wollgewichtes
-frischer Wiesenkerbel 400% des Wollgewichtes

Sonntag, 6. Juni 2010

Akelei und Lupinen

Auf besonderen Wunsch von Sabine und Annette noch ein paar Erläuterungen zu den Färbungen mit Akelei und Lupinen.

Ich war schon mit dem gestrigen Foto nicht besonders glücklich, deshalb habe ich heute nochmal versucht neue Fotos zu machen, aber sie geben die Farben auch nur bedingt wieder. Wer erfindet mal eine Kamera die Pflanzenfarben einfangen kann?

Beide Färbungen sind mit Kaltbeize vorbehandelt und mit frischen Pflanzen auf Sockenwolle gefärbt. Von den Lupinen hatte ich 400-500% zur Verfügung, von der Akelei nur ca 100%.
Meiner Erfahrungen nach, färben einige Farben auf Sockenwolle besonders gut. Ich mache häufig erste Färbeversuche auf Sockenwolle, außerdem kann ich für meine Musterstrickereien immer viele verschiedene Farben auch in kleinen Mengen gebrauchen.


Hier noch mal die Lupinenwolle, in echt ist sie grünlicher. Die Stränge wiegen jeweils ca 20 Gramm. Lupinen wachsen bei uns reichlich an den Straßenrändern, in den Gärten haben die Leute sie eher selten.


Dieses Foto zeigt die Akelei-Färbung eigentlich besser, als das gestrige Foto, denn die Farben sind diesmal ziemlich grau geworden, in früheren Jahren hatte ich eher ein graublau erreicht.
Die Akelei-Blüte stammt aus meinem Garten, die verwendeten Blüten waren dunkellila.

Samstag, 5. Juni 2010

Das Farbenfest hat begonnen

Bei mir schmurgeln seit einigen Tagen die Färbetöpfe und ich komme mir ein bisschen so vor, wie in der Bilderbuchgeschichte "Das Farbenfest". In dieser Geschichte schickt die Mäusemutter ihre 10 Kinder in den Wald. Damit sie die Farben kennenlernen, sollen sie verschieden farbige Gegenstände suchen, abends feiern alle zusammen ein tolles Farbenfest.

Ich laufe im Moment auch ständig durch die Gegend um Färbepflanzen zu ernten.
Bei mir sind immer die Momente, wenn ich die gefärbte Wolle aus dem Farbsud hole, kleine Farbenfeste und obwohl ich nun schon einige Jahre färbe, kann ich immer noch dazu lernen.


Die beiden linken Stränge sind mit Lupinen gefärbt, ich habe nur die Blütendolden von lila Lupinen genommen, nimmt man die ganze Pflanze bekommt man eher ein neongrün.

Die beiden rechten Stränge sind mit dunkellila Akelei gefärbt. An einer Böschung in unserem Dorf gibt es viele Pflanzen, die aus dem benachbarten Garten entwischt sind. In den letzten beiden Jahren ist mir jeweils der Rasenmäher zu vor gekommen, aber in diesem Jahr war ich schneller!

Die gesamte mittlere Collection ist mit einer handvoll roten Zwiebelschalen gefärbt, die ersten Farbzüge sind eher kupfer-braun-grün, bei den weiteren Zügen bekommt man sehr schöne gelb-grün Töne. Ich war selbst sehr erstaunt darüber, dass ich mit ca. 20 Gramm Zwiebelschalen, insgesamt ca. 120 Gramm Wolle gefärbt habe.